Das Kniegelenk als größtes Gelenk
im menschlichen Körper trägt vor allem bei Lauf- und Sprungbelastung ein Vielfaches des Körpergewichtes. Um dieser Belastung standzuhalten sind sowohl der Gelenksknorpel als auch Faserknorpelscheiben an der Innen- und Außenseite des Gelenkes (Meniskus) maßgeblich verantwortlich. Der komplexe Bandapparat bestehend aus Gelenkskapsel, dem vorderen und hinteren Kreuzband sowie dem inneren und äußeren Seitenband, führt die Bewegung und stellt einen wesentlichen Schutzfaktor gegenüber extremen Verdrehungen des Gelenkes dar.
Auch die umgebende Muskulatur, streckseitig (Musculus quadrizeps) sowie beugeseitig („Hamstrings“), sind nicht nur für die aktive Bewegung sondern auch für die Stabilisierung des Gelenkes verantwortlich.
Zerrungen der Muskel und Bänder sowie limitierte Schädigungen am Meniskus oder Gelenksknorpel können durch gezielte Physiotherapie zur Abheilung gebracht werden.
Muskel- oder Bandrisse oder höhergradige Schäden am Meniskus und Gelenksknorpel müssen jedoch häufig operativ versorgt werden. Die modernen chirurgischen Techniken (Arthroskopie – „Knopflochchirurgie“) ermöglichen über kleine Hautschnitte nahezu alle erforderlichen operativen Eingriffe am Kniegelenk. Dies bedeutet gegenüber der so genannten „offenen Technik“ (großer Hautschnitt) vor allem geringere Schmerzen postoperativ sowie im Regelfall eine kürzere Rehabilitationsphase bis zum Wiedereintritt in Beruf und Sport.
In jedem Fall ist vor einer Therapie-Entscheidung eine differenzierte klinische Untersuchung sowie unter Umständen eine weitere Diagnostik mittels Röntgen oder MRT nötig. Verzögerter Beginn von Diagnostik und Therapie („es wird schon gut werden“) kann unter Umständen nicht nur die Ausheilung verzögern sondern mit unter sogar ein gutes Behandlungsergebnis verhindern.